Infos zur Geburt

Nachfolgend finden Sie einige Infos die in Ihrer Geburtsvorbereitung helfen können.

Atmung und Wehen

Es ist nicht nötig, bei der Geburt nach einem festen Schema zu atmen. Aber vielen Müttern hilft die langsame und tiefe Atmung dabei, ruhiger durch die Geburt zu gehen und die Muskeln zu entspannen.

Probieren Sie aus welcher Atemrhythmus Ihnen gut tut.

Vielleicht dauert es eine Weile, bis Sie auch mit Wehen einen passenden Rhythmus gefunden haben. Das ist nicht schlimm, lassen Sie sich Zeit, um sich langsam hineinzufinden.

Lassen Sie sich ruhig von Ihrem Partner dabei helfen, er kann Sie in Ihrem Rhythmus unterstützen.

Wenn es ihnen hilft, stellen Sie sich dabei diese Bilder vor.

“Schenke der schwangeren Frau Aufmerksamkeit!

Sie ist am allerwichtigsten.” (Sprichwort aus Chagga, Uganda)

Atmung und Wehen

Mutter:

  • Atmen Sie durch die Nase ein, als würde es gut riechen.
  • Atmen Sie mit weichen Lippen aus, als hätten Sie gerade einen teuren, dunkelroten Lippenstift aufgetragen.
  • Wenn Sie in den Bauch atmen, stellen Sie sich vor, Sie atmen zum Baby und machen beim Ausatmen Seifenblasen für Ihr Kind.
  • Stellen Sie sich die Wehe wie eine Welle am Strand vor, die auf Sie zukommt. Stemmen Sie sich dagegen, wirft die Welle Sie wahrscheinlich um.
  • Besser geht es, wenn Sie sich mit der Welle ein Stück weitertreiben lassen, genauso ist es auch bei den Wehen.
  • Betonen Sie das Ausatmen. Ausatmen bringt die Kraft, das kennen Sie vielleicht vom Sport.
  • Tönen Sie wenn es Ihnen guttut. Das Aah wie beim JAAA macht die Kehle weit. Denken Sie daran Iih geht nie!
  • Vor und nach jeder Wehe nehmen Sie einen tiefen Atemzug. Vorher, damit Sie sich auf die Wehen einstellen, und danach, um Restspannung zu lösen und sich während der Wehen Pause entspannt erholen zu können.

Vater:

  • Erinnern Sie als begleitender Partner Ihre Frau immer wieder daran, langsam zu atmen und mit dem Ausatmen den Körper zu entspannen.
  • Achten Sie auf die Stirn, den Unterkiefer, die Schultern und das Becken bzw. die Beine.
  • Geben Sie ggf. Entspannungshilfe.
  • Sorgen Sie gut für sich selbst, auch helfen ist anstrengend!

Vorteile der aufrechten Gebärhaltung

Die Wehen können durch Bewegen (Umhergehen) leichter ertragen werden.

Schmerzen werden gemindert und das Entspannen wird leichter.

Die Muttermund öffnet sich leichter und die Eröffnungszeit und gesamte Geburtsdauer werden verkürzt.

Die Kontraktionen der Gebärmutter sind stärker, regelmäßiger und häufiger.

In aufrechten Positionen erweitert sich der Durchmesser und die Beweglichkeit des Beckens. Der Kopf kann besser tiefer treten.

Die Bauchpresse wirkt kräftiger bei minimaler Muskelanstrengung.

Bewegung und Schwerkraft nutzen

Vorbeugung von Komplikationen

  • Die Beckenbodenmuskulatur wird gleichmäßiger gedehnt und passt sich physiologisch dem Tiefertreten des kindlichen Kopfes a.
  • Das Risiko eines Dammrisses und die Notwendigkeit eines Dammschnittes werden verringert.
  • Durch eine nach vorn geneigte, abgestützte Körperhaltung wird erwiesenermaßen die Durchblutung von Gebärmutter, Kind und Nachgeburt gefördert.
  • Blutdruckabfall wird verhindert. Mütterliche Kreislaufstörungen treten seltener auf.

Bessere Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind

  • Die mütterliche Atmung wird nachweisbar verbessert. Erhöhung der Lungenvolumina um 10%.
  • Die Sauerstoffsättigung von Mutter und Kind wird erhöht, insbesondere im Vierfüßler Stand.
  • Die mütterliche und kindliche Kreislaufsituation wird verbessert.
  • Die Plazenta (Nachgeburt) wird besser durchblutet.
  • Die kindliche Herzfrequenz wird verbessert.
  • Das Kind passt sich nach der Geburt besser an. Atmung und Herzfrequenz sind stabiler.

Auswirkungen auf den Hormonhaushalt

  • Die Mobilität beeinflusst den Hormonhaushalt. Die Ausschüttung von „körpereigenen Schmerzmitteln“ und Hormonen mit gefäßerweiternder Wirkung wird begünstigt. Insbesondere steigt der Wechsel von Seitenlage zum Stehen nachweisbar der Prostazyklinspiegel.
  • Der Körperkontakt mithelfenden Personen wirkt entspannend auf die Gebärende. Über Regulationsmechanismen können Endorphine (körpereigene Opiate) freigesetzt werden.
  • Durch Abbau von Stress, Angst und Spannung wird die Wirkung des Hormons Oxytocin unterstützt. (Wärmeanwendungen haben die gleiche Wirkung)

Bonding

“ In den ersten Tagen nach der Geburt eines Kindes erlebt man immer wieder den Zauber zweier Menschen die für einander da sind.”

(Ann Morrow Lindberg, Mamatoto)

Wenn Ihr Kind geboren ist, beginnt eine ganz besondere Zeit. Der Prozess des Bonding zieht sich insgesamt über ein ganzes Jahr.

“Ich weiß noch, wie ich das Krankenhaus verließ und dachte:

O Gott! Lassen sie mich wirklich mit ihm gehen? Ich habe keinen blassen Schimmer von Babys! Ich habe nie gelernt, mit Ihnen umzugehen. Wir sind reine Amateure.”

(Ann Tyler, Mamatoto)

Viel Hautkontakt ist wichtig!

  • Nehmen Sie sich gerade zu Anfang viel Zeit füreinander und genießen sie die neue Situation. Schmusen und Kuscheln Sie, wann immer Ihnen danach ist. Schön ist der Begriff ”Flitterwochen mit dem Baby” machen.
  • Überlegen Sie gemeinsam, welche Dinge Ihnen für die ersten Stunden wichtig sind.
  • Bereiten Sie eventuell Ihre Familie und Ihre Freunde darauf vor, dass Sie sich zuerst ganz in Ruhe nur zu dritt kennen lernen möchten.
  • Um das Bonding und damit auch einen guten Stillbeginn zu fördern, können Sie die Hebammen und Arzt oder Ärztin bitten, mit Routinemaßnahmen zu warten, bis Ihr Baby an der Brust getrunken hat.
  • Überlegen Sie gemeinsam, ob die Maßnahmen wie z.B. eine Augenprophylaxe für Ihr Kind wünschen.
  • Sollten Sie zu Beginn doch von Ihrem Baby getrennt sein, versuchen Sie später. Möglichst viel Hautkontakt mit Ihrem Baby zu haben.
  • Haben Sie Geduld mit sich! Ein Baby zu versorgen lernt man nicht von heute auf morgen. Ihr Baby spürt, wenn Sie es mit Liebe behandeln und sich bemühen, es gut zu versorgen und seine
  • Bedürfnisse zu erkennen. Aber nicht alles klappt gleich auf Anhieb. So sind fast alle Eltern am Anfang unsicher, ob sie alles richtigmachen.

Massage während der Geburt

! Die Frau muss ihrem Partner Rückmeldung geben über bevorzugte Massagen sowie deren Stärke und Tempo.

Denn nur so kann der entspannende und schmerzlindernde Effekt von Massagen optimal ausgenutzt werden.

Warme oder kalte Hände

Schulter- und Rückenmassage

  • Streichende Bewegungen von Nacken und Steißbein.
  • Kneten der Schultern, besonders verspannte Stellen.
  • Massage seitlich entlang der Wirbelsäule.

Massage im Bereich des Beckens

  • Druckpunktmassage der seitlichen Begrenzungen der drachenförmigen Michaelis-Raute.
  • Kreisförmige, kräftige Massage über dem Kreuzbein.
  • Ausstreichende Massage mit beiden Händen von der Mitte der Lendenwirbelsäule über die Hüfte bis zur Außenseite der Oberschenkel.

Bauchmassage

  • Um den Bauchnabel herum im Uhrzeigersinn sanfte, kreisende Massagebewegung mit der flachen Hand.
  • Wie oben, nur einen Halbkreis unterhalb des Nabels.
  • Beidseits von den Hüften über den Unterbauch bis zum Schambogen streichen, evtl. noch weiter über die Oberschenkelinnenseite bis zu den Knien.

Fußmassage

  • Einen Fuß nach dem anderen massieren.
  • Die Fußsohlen mit kleinen, kreisenden Bewegungen massieren.
  • Jeden einzelnen Zeh durchbewegen und mit kleinen, kreisenden Bewegungen massieren.
  • Der Fußrücken wird durch eine ausstreichende Technik von den Mittelfußknochen zu den Zehen hin massiert.

Pflanzliche Mittel in der Schwangerschaft

Info und Bestellungen auch unter:

Heilkräuter-Natur-Drogerie

Helmut Meyer, Drogist

Stolberger Str. 36

52068 Aachen

Tel: 0241-500420

Pflanzliche Mittel in der Schwangerschaft und danach

Schwangerschaftstee

  • Zur Stärkung und Regulierung der gesamten Schwangerschaft: Tee aus je 20 g Himbeerblätter, Melisse, Zinnkraut, Eisenkraut, Frauenmantel, Scharfgarbe (2 Tassen pro Tag)
  • ab der 36.SSW zur Stärkung der Gebärmutter: Tee aus Himbeerblätter und Frauenmantel zu gleichen Teilen gemischt

Sodbrennen:

  • frisches Minze Blatt
  • Süße Mandel ohne Haut
  • Kartoffelsaft
  • Milch, eventuell mit Haferflocken

Eisenmangel: Hb im Mutterpass < 10

  • Hämatit-Trit.D6
  • Brenneselsamen (Grüne Fee)
  • alle roten und dunkelgrünen Gemüse
  • Hirse, Wildkräuter
  • Kräuterblut
  • Neukönigsförderer Mineraltabletten

Wassereinlagerungen (Ödeme)

  • ausreichend trinken, stilles Wasser
  • ausreichend salzen (1 Tl. Salz in ¼ Liter Wasser auflösen, täglich)
  • schwimmen
  • Venengymnastik bei Wassereinlagerungen in den Beinen

Krampfadern

  • Heiß-Kalt-Wechseldusche der Beine (an den Füßen beginnen) am Ende kaltes Wasser
  • Übung: Rückenlage mit dem Gesäß zur Wand, die ausgestreckten Beine hoch an die Wand legen und mit den Füßen kreisen, 2-3 min am Tag
  • Tee aus je 20 g Scharfgarbe, Buchweizen, Mäusedorn und rotem Weinlaub; 2 Tassen täglich

Heublumensitzbad

Ab 2 Wochen vor dem errechneten Termin, um den Muttermund und die Beckenbodenmuskulatur weich werden zu lassen, 2mal pro Woche

  • Heublumen in einem Topf mit Wasser geben, das Wasser einmal aufkochen. Dann den Topf in die Toilettenschüssel stellen, wenn der Dampf nicht mehr zu heiß ist, 10 min darüber setzen

Brustwarzen auf das Stillen vorbereiten

Ab der 36. SSW

  • Schwarzer Tee/Teebeutel mit kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen und 5-10 min auf die Brustwarze legen
  • Zitronensaft oder Salbeitinktur
  • Brustwarzen mit dem Handtuch abrubbeln, Brustwarzen zupfen - aber nie über die eigene Schmerzgrenze hinausgehen
  • möglichst oft den BH ausziehen (Luft und das Reiben an der Kleidung härten ab)

Rückbildungstee

Zur Unterstützung der Gebärmutter im Wochenbett

  • Frauenmantel und Hirtentäschel zu gleichen Teilen gemischt, 2-3 Tassen Tee pro Tag

Kliniktasche

Kliniktasche

Für die Geburt:

  • Dicke, warme (Woll-) socken
  • 2 bequeme lange T-Shirts/Nachthemden oder ähnliches; eines für die Zeit vor der Geburt, das andere für die Zeit nach der Geburt
  • Bequeme weite Hosen/Jogginghosen
  • Bequeme (Baumwoll-) Unterhosen, evtl. Einmalunterhosen
  • Bequeme Hausschuhe oder rutschfeste warme Socken
  • Haargummi o.Ä. für längere Haare
  • Waschlappen
  • Brille für Kontaktlinsenträgerinnen
  • Lippenpflege
  • Lieblingsmassageöl
  • Massageutensilien (Noppenball, Kirschkernsäckchen…)
  • Lieblingsbadezusatz
  • Lieblingsmusik zum Entspannen
  • Duftlampe incl. Zubehör und Aroma Öl
  • Getränk und/oder Eiswürfel zum Lutschen (halten sich mehrere Stunden in der Thermoskanne)
  • Traubenzucken, Zitronenbonbons, saure Drops, Fruchtschnitten o. Ä.
  • Fotoapparat, Videokamera

Für den werdenden Vater bzw. die Begleitperson:

  • Bequeme Kleidung und Schuhe; Achtung: im Kreißsaal kann es sehr warm werden
  • Kulturbeutel
  • Proviant und Getränke

Für die Zeit im Krankenhaus:

  • Kulturbeutel/Pflegeutensilien (Zahnputzzeug, Deo, Creme…)
  • Nachthemden oder bequeme Schlafanzüge
  • Bequeme Kleidung (T-Shirts, Hosen, Jogginghosen)
  • Bademantel
  • Hausschuhe

Für Stillende:

  • Schlafanzüge oder Nachhemden sollten stillfreundlich sein, d.h. sie sollten weit und bequem und zum Aufknöpfen sein (evtl. Pyjamahemden)
  • 1 Still-BH (1 Cup größer als im letzten Schwangerschaftsdrittel); vorläufig nur einen anschaffen; 2-3 Wochen nach der Geburt mehrere passende kaufen
  • Stilleinlagen (Einmaleinlage oder Wolle/Seide-Einlagen)
  • Milchbildungstee
  • Stillbuch, oder Infoblätter
  • Stillkissen (wird oft von der Klinik zur Verfügung gestellt)

Für die Heimfahrt mit dem Baby:

  • Body
  • Strampler/Pullover o.Ä. je nach Jahreszeit
  • Jäckchen
  • Mütze
  • Warme (Woll-)Socken
  • Decke
  • Spucktuch
  • Kindersitz fürs Auto

Formalitäten:

Bei unverheirateten Frauen: Geburtsurkunde, bei verheirateten Frauen: Stammbuch nur bei standesamtlicher Anmeldung im Krankenhaus nötig.

  • Mutterpass
  • Einweisung vom Frauenarzt
  • Versicherungskarte
  • Leistungen der Privatkasse/Zusatzversicherungen vor dem Krankenhausaufenthalt abklären
  • Allergiepass oder andere relevante medizinische Unterlagen
  • Personalausweis

Ein guter Stillbeginn

Ausgiebiges Bonding, viel Hautkontakt.

Hungerzeichen/Stillzeichen beachten (das Baby sucht, schmatzt, wackelt mit dem Kopf und/oder Händen).

Stillen nach Bedarf, bis zu 8-10 mal in 24h, auch nachts.

Die Brustwarze mit Muttermilch, Kakaobutter, Brustwarzencreme oder Heilwolle pflegen.

Stillen, Stillen, Stillen

In den ersten Stunden nach der Geburt:

  • Wenn möglich auf Schmerzmittel während der Geburt verzichten
  • Das Kind an die Brust anlegen, sobald es Stillzeichen zeigt (und die Mutter in der Lage ist, zu stillen)

In den ersten Tagen nach der Geburt:

  • Das Kind früh, richtig und so oft wie möglich (8-12mal täglich) anlegen, auch nachts
  • Korrekte Anlegetechnik und verschiedene Stillpositionen zeigen lassen, am besten in der Seitenlage im eigenen Bett.
  • Stillen nach Bedarf
  • Stillen als will kommende Pause annehmen
  • Rooming-In im Krankenhaus, d.h. das Baby bleibt bei Ihnen
  • Falls zu füttern aus medizinischen Gründen notwendig ist, ggf. mit alternativen Fütterungsmethoden, z.B. aus dem Becher
  • Kein Schnuller oder Sauger in der ersten Zeit, den eigenen Finger anbieten
  • Beobachtung bzw. Pflege der Brüste und Brustwarzen mit Heilwolle und Brustwarzensalbe
  • Viel Körper-, Hautkontakt mit dem Kind
  • Unterstützung in Anspruch nehmen! Kochen, Wäsche, Aufräumen…

Tipps zum Stillen

Stillen? Was muss ich beachten?

Achten Sie auf Hungerzeichen bei Ihrem Kind.
  • Zeigt es Such- oder Saugbewegungen, macht es Sauggeräusche oder werden die Hände zum Mund geführt? Dann ist der Zeitpunkt zum Anlegen günstig.
  • Ein schon schreiendes Kind lässt sich schwerer anlegen.
Wechsel der Stillpositionen.
  • Wichtig, es sei denn, es gibt Gründe von Seiten der Mutter oder des Kindes, die für eine bestimmte Position sprechen.
Machen sie es sich bequem!
  • Beginnen Sie in der Seitenlage! Nutzen Sie das Stillen als Pause und Entspannen.
  • Arme, Rücken und Füße werden bei Bedarf mit Lagerungshilfen wie (Still-) Kissen oder Fußbank gestützt. Alle Dinge die Sie während des Stillens brauchen werden, z.B. Getränke, Spuckwindel, Buch sollten in Handreichweite sein.
Das Kind in Brusthöhe gut abgestützt.
  • Auch hier können Lagerungshilfen nützlich sein. Die Brustwarze sollte genau vor dem Mund des Kindes liegen.
Gerade Linie des Babys, von Ohr, Schulter und Hüfte.
  • Bauch an Bauch.
  • Ohne Drehung oder Überstreckung des Kopfes vom Baby.
C-Griff?
  • Die Brust sollte im C-Griff gehalten werden.
  • Mit der Brustwarze wird dann die Unterlippe des Kindes berührt, um so den Suchreflex auszulösen.
  • Bei Bedarf (z.B. bei großer Brust) kann mit diesem Griff die Brust auch nach dem Ansaugen gestützt werden.

Kind zur Brust, nicht umgekehrt!

  • Sobald der Mund des Kindes weit geöffnet ist, wird das Kind schnell an die Brust herangeholt.

Saugreflex?

  • Sobald die Brustwarze den Gaumen des Kindes berührt, beginnt es zu saugen.
  • Nasenspitze und Kinn sollten die Brust berühren.

Saugt mein Kind richtig? Fließt Milch?

  • Das Kind hat nicht nur die Brustspitze, sondern auch das umgebende Brustwarzengewebe im Mund.
  • Die Lippen sollten nach außen gestülpt sein.
  • Die Wangen sind voll und rund und ziehen sich beim Saugen nicht ein.
  • Der Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und zeigt keine Beißbewegung.

Meine Brust schmerzt dauerhaft.

  • Bei anhaltenden Schmerzen nach dem Ansaugen sollte das Kind noch einmal neu angelegt werden, evtl. mit Unterstützung einer Fachkraft.
  • Ihre Haltung sollte auch nach dem Ansaugen noch entspannt und bequem sein.

Abdoggen? Ist mein Kind satt?

  • Wenn das Kind satt ist, lässt es die Brust los. Bei Bedarf können Sie das Kind von der Brust lösen, indem Sie zuerst den Sog durch Einführen des Fingers in einem Mundwinkel lösen.
  • Während des Stillens hört man das Kind schlucken
  • Der Säugling lässt die Brust von selbst los, wenn er satt ist
  • Entspannte Haltung des Kindes während/nach dem Stillen
  • Hungerzeichen sind verschwunden (s.o.)
Verschiedene Stillpositionen?
  • Sollte in den ersten Tagen nach der Geburt ab und an gemeinsam mit einer Hebamme geschehen. Sie kann Ihnen weitere Tipps geben und darauf achten, dass sich in dieser prägenden Phase keine Fehler ”einschleichen”.

Wegweiser durch die Geburt

Die Geburt

Vorwehen

Was passiert…

  • Kind senkt sich
  • Mehr Druck auf Harnblase
  • Gebärmutterhals wird weicher
  • Unregelmäßige Kontraktionen
  • Nestbautrieb
  • Schleimpfropf geht ab

Was ist zu tun…

  • Vorräte anlegen
  • Mittagsschlaf einführen
  • Entspannungsbad
  • Geburtsvorbereitende Maßnahmen (Himbeerblättertee)
  • Ausruhen
  • Sich Gutes tun

Eröffnungsphase/Latenzphase

Was passiert…

  • Kann sich über Stunden hinziehen
  • Wehen werden regelmäßiger, häufiger und intensiver
  • Muttermund öffnet sich
  • Blasensprung
  • Evtl. Durchfall

Was ist zu tun…

  • Gebärende nicht allein lassen
  • Für Ruhe sorgen, Musik
  • Wärmeanwendungen (Wärmflasche, Auflagen, Socken…)
  • Für Erfrischung sorgen (kühler Waschlappen…)
  • Lippenpflege
  • Position suchen, Positionswechsel
  • Stütze sein
  • Intimsphäre schützen
  • Baden
  • Evtl. Essen und Trinken
  • Regelmäßig Urin lassen (wehenfördernd)
  • Massage
  • Auf entspannte Wehenpausen achten
  • Dokumentation als Erinnerung
  • Atemanleitung; auf regelmäßigen, entspannten Atem achten
  • Bewegung (v.a. im Becken)
  • Werdender Vater tut sich selbst etwas Gutes, Pause machen

Austreibungsphase

Was passiert…

  • Muttermund ist ganz geöffnet
  • Kind rutscht durchs Becken
  • Pressdrang

Was ist zu tun…

  • Motivieren
  • Auf Beckenboden achten
  • Kraft sammeln in den Wehenpausen Gute Position finden
  • Stützen, Halten

Nachgeburtsphase und die Zeit danach

Was passiert…

  • Nachgeburt wird geboren
  • Erschöpfung, zittern
  • Versorgung von Dammschnitt oder -riss
  • U1 beim Kind

Was ist zu tun…

  • Bonding
  • Kindstillen
  • Ruhe/Erholung
  • Frau macht sich frisch

Wann fahre ich zum Krankenhaus? Rufe ich meine Hebamme an?

Die Geburt

Wie fängt die Geburt an

Es braucht Wehen! Wo spüre ich diese?

  • Po, Leiste, Innenseite der Oberschenkel, Bauch, Rücken, Kreuzbein
Länge der Wehen?
  • 30 Sekunden - 90 Sekunden (mit 90 Sekunden geht meist der Muttermund auf)

Wehen alle wieviel Minuten?

  • 10-20 Minuten zwischen den Wehen sind Vorwehen, die Gebärmutter übt
  • 5-7 Minuten der Übergang zu Geburtswehen, der Muttermund öffnet sich
  • 2-5 Minuten über 2h sind Geburtswehen, entscheidend ist die Dauer und Stärke der Wehen
  • Wenn Sie 2 h lang ein starkes Ziehen spüren, gehen Sie in die Badewanne und beobachten, ob die Wehen bleiben. Wenn das Ziehen geringer wird, können Sie beruhigt zu Hause bleiben. Wenn die Wehen in der Wanne stärker werden, melden Sie sich bei Ihrer Hebamme oder fahren in das Krankenhaus Ihrer Wahl.
  • Diese Wehen beschäftigen Ihre ganzen Sinne und beanspruchen Ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sie müssen hin atmen und dabei bleiben. Sie wollen keine großen Überlegungen mehr treffen und während einer Wehe nicht weiterreden. Sie brauchen Ihren Konzentration, um bei Ihren Kind zu bleiben, bis sich alles in der Wehen Pause entspannt.
  • Wenn Sie beim 2. Oder 3. Kind richtig kräftige Wehen haben, gehen Sie besser erst dort in die Badewanne, wo Ihr Kind zur Welt kommen soll. Bei leichteren Wehen tut das Baden natürlich gut.
  • Ganz wichtig ist es, vor allem beim ersten Kind, dass Sie versuchen, auf jeden Fall zu schlafen, wenn es Nacht ist. Die Angst die Wehen zu verpassen, ist unbegründet. Die Wehen, die Ihren Muttermund öffnen, werden Sie im Schlaf wecken. Die erste Geburt zieht sich oft über mehr als 12 h hinweg, und da ist es besser, im Schlaf noch Kraft zu schöpfen, als sich zu früh zu verausgaben. - Wenn es tagsüber losgeht, ist es ratsam, spazieren zu gehen. Die Bewegung lockert das Gewebe.

Fruchtwasser

  • Die Geburt kann auch mit dem Blasensprung, also mit dem Abfließen von Fruchtwasser, beginnen. Sie können das Abfließen von Fruchtwasser nicht verhindern. Daran erkennen Sie einen Blasensprung. Meistens kommen die Wehen dann der nächsten 12 - 24 h in Gang.
  • Gut ist, wenn Sie bei den letzten Vorsorgeuntersuchungen Ihren Arzt/Ärztin oder Ihre Hebamme fragen, ob das Köpfchen Ihres Kindes schon fest im Becken sitzt. Dann kann die Nabelschnur des Kindes nicht mehr eingeklemmt werden. Und brauchen auch nicht liegen, so wie es in manchen Ratgebern empfohlen wird.
  • Achten Sie auf die Farbe und die Menge (ungefähr mehr als eine Tasse) des Fruchtwassers und rufen dann Ihre Hebamme an oder fahren ins Krankenhaus.
  • Tipp: Zur Autofahrt legen Sie sich 2 Flockenwindeln/Babywindeln in den Schlüpfer.

Blutungen

  • Blutungen in Periodenstärke sollte sofort im Krankenhaus kontrolliert werden. - Kleinere “Schmierblutungen” nennen wir “Zeichnungsblutung”, denn diese zeigen an, dass sich der Muttermund zu öffnen beginnt. Dies kann auch nach einer vaginalen Untersuchung auftreten. Der Muttermund ist gut durchblutet und kleine Äderchen können dabei verletzt worden sein.

Der Schleimpfropf

  • Der Schleimpfropf kann 4 Wochen vorher oder bei der Geburt abgehen und sich aus dem Gebärmutterhals entfernen. (Er besteht aus durchsichtigem oder bräunlichem, zähem Schleim) - In den letzten 4 Wochen ist Ihre Scheide gut durchblutet, deshalb habe Sie viel Schleim und Ausfluss. Das ist nicht schlimm, sondern ein Zeichen dafür, dass sich Ihr Körper auf die Geburt vorbereitet.

Darm – Durchfall

  • Die Gebärmutter arbeitet mit dem Darm zusammen. Wenn Die Wehen anfangen, kommt auch der Darm in Tätigkeit, d.h. Sie können öfter Stuhlgang haben. Hierbei handelt es sich nicht um eine Magen-Darmgrippe! Ihr Darm entleert sich und sie fühlen sich freier im Becken.

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